Die monatliche Menstruationsblutung der Frau geht normalerweise mit Schmerzen einher – diesem Mythos bin ich leider auch viele Jahrzehnte aufgesessen. Weiter getragen von Frauen, die es leider auch nicht besser wussten und noch nie Menstruation ohne Medikamente & Schmerzen erfahren dürfen. Die Traditionell Chinesische Medizin (TCM) hat viele praktische Tipps parat, wie man Menstruationsbeschwerden lindern kann. Nachhaltig, frei von Nebenwirkungen und individualisiert – je nachdem welches Ungleichgewicht vorherrscht.
Umso schöner ist es sagen zu können, dass die Regelblutung etwas Willkommenes, Positives und auch etwas Schmerzfreies sein darf.
Unterschiedliche Beschwerden deuten aus Sicht der TCM auf unterschiedliche Ungleichgewichte hin. Die Monatsblutung einer Frau verrät laut TCM sehr viel über ihren energetischen Zustand, über ihr Blut, ihr Qi, aber auch ihr Verhältnis zwischen Yin und Yang. Was das Blut anbelangt, so werden die Farbe des Bluts, die Stärke und Regelmäßigkeit der Monatsblutung sowie verschiedenste Schmerzzustände betrachtet.
Die Leber, ist aus Sicht der TCM jenes Organ, das energetisch betrachtet am Engsten mit der Menstruation verbunden ist.
Im besten Falle ist die Leber für einen freien Fluss zuständig. Für ein freies Fließen des Qi (frei übersetzt mit „Lebensenergie“, die alle Organe versorgt. Die Leberenergie kommt aber sehr schnell mal in eine Stagnation, der kleinste Funke von Stress oder Frustration reicht dafür schon aus. Der weibliche Körper kann uns diese sogenannte Leber Qi Stagnation anhand folgender Symptome anzeigen:
- Brustspannen
- Bauchkrämpfe
- Rückenschmerzen
- PMS – Premenstruelles Syndrom
- Kopfschmerzen
Das wichtigste Beobachtungskriterium ist an dieser Stelle, dass das energetische Bild den ganzen Monat über vorhanden ist, nur die Symptome äußern sich meist nur wenige Tage vor bzw. zu Beginn der Monatsblutung. Auch starke Zyklusschwankungen (einmal kurzer, einmal langer Zyklus) können ein Hinweis für eine Leber Qi Stagnation sein.
Wenn die Schmerzen vor Beginn und während der ersten Tage der Blutung am Stärksten sind, können wir hier auf einen Fülle-Zustand schließen. Ausgelöst kann diese zum Beispiel durch Innere Hitze werden. Sobald die Regelblutung ins Fließen kommt, lösen sich diese Beschwerden meist auch auf.
Um einen sogenannten Leere-Zustand handelt es sich allerdings, sollten die Beschwerden erst gegen Ende, also mit dem Abklingen der Monatsblutung einsetzen. Hier könnte es sein, dass zu wenig Blut vorhanden bzw. abgeflossen ist und es dadurch zu einer energetischen Leere und Schmerzen kommt.
Die gestaute Leberenergie (Leber Qi Stagnation) zeigt sich auch anhand von Stimmungsschwankungen und kann auf kulinarischer Ebene zum Beispiel mit Stangensellerie, einer Tasse Pfefferminztee oder auch mit einem Glaserl Prosecco bekämpft werden. Aber auch körperliche Bewegung, guter Sex oder die Aussprache störender Gefühle wirken oftmals entspannend.
Auch Innere Hitze (Yang) oder Innere Kälte (Yin) können unsere Menstruationsblutung beeinflussen.
Innere Hitze im Körper ist erkennbar an:
- sehr starker Menstruationsblutung
- brennenden, stechenden Schmerzen
- Hitzegefühlen
- Gelblichem Ausfluss
In diesem Fall ist dringend von scharfen Gewürzen wie Chili, Knoblauch, Pfeffer, getrocknetem Ingwer aber auch von Genussmittel wie Alkohol und Nikotin abzuraten.
Eine übermäßig starke Monatsblutung könnte auch einen sogenannten Blutmangel zur Folge haben. Einem verlängerten Zyklus (über 35 Tage) kann ebenfalls ein Blutmangel zugrunde liegen.
Allgemeine Symptome eines Blutmangels sind:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Blässe (blasses Gesicht und blasse Lippen)
- brüchige Fingernägel und Haare
- Haarausfall
- trockene Augen und Lichtempfindlichkeit
- Schlafstörungen
- Schwindel
In diesem Fall ist ebenfalls von Gewohnheiten abzuraten, die das Blut noch weiter schädigen und trocknen könnten. Dazu zählen etwa Nikotin, Kaffee, Schwarztee, scharfe Gewürze und Stress.
Innere Kälte zeigt sich an:
- Neigung zu Durchfall während der Menstruation
- kalten Füße und Händen sowie häufigem Frieren
- krampfartigen Schmerzen im Unterleib
Von Rohkost, Brotmahlzeiten, kalten Getränken, Eiswürfeln und Salaten ist an dieser Stelle abzuraten.
Unregelmäßige Menstruation:
Ein verkürzter Zyklus, also zwischen 24 und 28 Tagen, wird aus Sicht der TCM entweder mit einem Milz-Qi-Mangel oder mit Bluthitze in Verbindung gebracht.
Woran lässt sich ein Milz Qi Mangel ganz allgemein erkennen?
- Allgemeiner Energiemangel und Erschöpfungszustand
- Neigung zu weichem Stuhlgang
- Neigung zu Krampfadern und blauen Flecken
- Schwaches Bindegewebe, Cellulitis-Neigung
- Starkes Verlangen nach süßen Gerichten
- viel & hellrotes Menstruationsblut
Um das Milz Qi schnellst möglich aufzubauen eignet sich täglich ein warmes Frühstück, viel gekochtes Gemüse (zB Karotten, Lauch, Fenchel, Kürbis etc.) und gekochtes Getreide zu sich zu nehmen. Milchprodukte, Weizen, Zucker, Brotmahlzeiten und Südfrüchte sollten bestmöglich vermieden werden.
Einem verkürzten Zyklus kann aber auch übermäßige Hitze zugrunde lieben. Folgende Symptome können einen Hinweis dafür liefern:
- rote Hautausschläge und Akne
- Stress und andere negative Emotionen
Da verkürzte Blutungen den Körper viel Energie kosten, ist hier ganz besonders auf genügend Schlaf und Regenerationsphasen im Alltag zu achten.
Also bitte nicht vergessen, es darf schmerzfrei und leicht sein und oft sind wir nur ein paar Ernährungs- und Kräutertipps davon entfernt!
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