Ernährung nach TCM bei Fruktose- und Laktoseunverträglichkeit

Laktose heißt übersetzt Milchzucker. Während bei einer Milchallergie die Proteine die Allergie auslösen, verursacht bei der Laktoseintoleranz der Milchzucker die Beschwerden.

Weltweit betrachtet leiden etwa 75 Prozent der Bevölkerung an einer Laktoseintoleranz. Im deutschsprachigen Raum sind es mehr als 20 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Eine Ausnahme stellen jedoch jene Personen dar, die Milchprodukte im Erwachsenenalter überhaupt gut vertragen bzw. dass hierzulande Milchprodukte für Erwachsene überhaupt von offizieller Seite empfohlen werden. 

Diese klare Darstellung des Sachverhalts war eine der vielen spannendem Passagen in diesem neuen Buch: Laktoseintoleranz ist also genau genommen keine Krankheit. Neugeborene und Kleinkinder können Laktose normalerweise ohne Probleme verstoffwechseln, was natürlich (über)lebensnotwendig ist, enthält schließlich auch Muttermilch Laktose. Sogar mehr als Kuhmilch! Die Menge des Enzyms Laktase im Magen-Darm-Trakt nimmt jedoch bereits nach den ersten Lebensmonaten ab. Nur einer genetischen Mutation ist es zu verdanken, dass etwa ein Drittel der Menschheit lebenslang Laktose verdauen kann. Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Veränderung der DNA vor etwa 7.500 Jahren in Zentraleuropa entstand. Vermutlich handelte es sich damals um einen Überlebensvorteil, denn mit Beginn der Viehzucht war Milch in großen Mengen vorhanden und wurde zu einer wichtigen Nahrungsquelle. Menschen ohne Laktoseintoleranz sind TrägerInnen dieser Genveränderung.

Aktuelle Forschungen haben gezeigt, dass entgegen früherer Meinung bei bestehender Laktoseunverträglichkeit nicht gänzlich auf Laktose verzichtet werden sollte. Da es sich um eine Enzym-Schwäche handelt, kann sie auch nur temporär auftreten bzw. spiegelt sie nur eine Überlastung des Darms wider. Eine komplette Karenz dieser Lebensmittel würde dazu führen, dass der Körper die Produktion dieses Enzyms Laktase gänzlich einstellt. Empfohlen wird daher, den Körper sanft und angepasst zu „trainieren“.

Was die Fruktoseunverträglichkeit anbelangt, so können verschiedene Arten davon unterschieden werden. Schön, dass es auch hier gelingt, den Fokus darauf zu richten, was alles gegessen werden darf und nicht nur, worauf verzichtet werden muss. 

Viele hilfreiche Tipps und Rezepte finden sich dazu in diesem umfangreichen Wohlfühlratgeber zum Thema Fruktose- und Laktoseunverträglichkeit.

Claudia Nichterl: Einfach essen – leichter leben mit Fruktose- und Laktoseunverträglichkeit. Kneipp Verlag 2019.