Ein Apfel macht gesund, drei Äpfel machen eine Fettleber.

Genauso wie es oft schwer ist, Gutes zu tun, ist es oft schwer, Gutes zu essen. Wobei es dabei nicht wirklich darum geht, WAS wir essen, sondern auch WANN und WIE VIEL und WOMIT wir es kombinieren. Zu diesem Thema hat der deutsche Allgemeinmediziner Dr. Carsten Lekutat ein spannendes Buch geschrieben mit dem Titel „Ein Apfel macht gesund, drei Äpfel machen eine Fettleber.“ Wie wirken Nährstoffe im Körper? Wie können sie einander positiv begünstigen und nicht schwächen bzw. sogar schädigend auf unseren Körper wirken?

Er spricht sich darin ganz deutlich für eine Reform des Gesundheitssystems aus. Sollten doch Ärzte in Zukunft ernährungsbedingte Faktoren in Zukunft viel mehr in die Diagnose miteinbeziehen.

Vegane Ernährung etwa steht sehr schnell im Kreuzfeuer der Kritik, ein Nährstoffmangel sei quasi vorprogrammiert. Im Zentrum stehen dabei Nährstoffe wie Eisen oder Vitamin B12. Ganz so einfach, ist es allerdings nicht. Die Eisenaufnahme ist sehr stark davon abhängig, ob dieses zum Beispiel gemeinsam mit förderlicher Zitronensäure aufgenommen wird oder dazu viel Milch, Tee oder Kaffee getrunken wird, was nicht nur die Speicherung blockiert, sondern auch Unverträglichkeiten hervor rufen kann und dieser Hinsicht geht es FleischesserInnen genau gleich wie VeganerInnen. Ähnlich verhält es sich mit dem Vitamin B12: Leiden Sie etwa unter Sodbrennen oder Gastritis und hat Ihnen Ihr Arzt sogenannte Säureblocker verschrieben, können auch diese einen Vitamin B12-Mangel herbei führen.

Der Titel des Buches spielt auf den Fruchtzuckergehalt von Äpfeln an. Ein Apfel enthält in etwa 10 Gramm Fruchtzucker. Würden wir also fünf Äpfel zu uns nehmen, wären wir bei 50 Gramm Fruchtzucker, die für unsere Leber bereits bedrohlich werden und uns ein großes Stück in Richtung Fettleber bringt. Und das ganz ohne Alkohol oder Fettleibigkeit. Es ist natürlich sehr wahrscheinlich, dass die meisten unter uns, keine fünf Äpfel pro Tag verzehren, aber denken wir etwa an Apfelsaft, wird die Sache schon bedeutend realistischer. 1 Liter Apfelsaft entspricht etwa einer Menge von zehn Äpfeln und so ein Glas Apfelsaft ist schließlich schnell getrunken. Obst zu trinken ist also viel gefährlicher als Obst zu essen.

Der Autor dieses spannenden Buches möchte uns jedoch keinesfalls vom Obstessen abbringen, gibt es doch noch viel gefährlichere Formen der Fehlernährung in unserer westlichen Welt. Es bleibt jedoch ein wichtiger Fakt, dass zu viel Obst auf Dauer nicht gesund für uns ist. Zumindest so lange wir den Zucker nicht zeitnah durch körperliche Aktivität verbrauchen. Die Ernährung muss deshalb stets im Kontext unserer aktuellen Lebenssituation betrachtet werden, ganz so wie es auch im Zentrum der Ernährung nach TCM der Fall ist. 

Dr. med Carsten Lekutat:
Ein Apfel macht gesund, drei Äpfel machen eine Fettleber.
Becker Joest Volk Verlag 2019.