Formal sind Zusatzstoffe Substanzen, die im Lebensmittel eine fertigungstechnologische Funktion ausüben. Das heißt, dass sie zum festen Bestandteil des jeweiligen Lebensmittel werden und wir sie auch immer mitessen. Wie sie auf unseren Körper wirken, wissen wir leider nicht immer so genau.
Es gibt aber auch eine Reihe an sogenannter Hilfsstoffen, die in der Zutatenliste nicht angeführt werden müssen. Warum? Weil sie zwar im Zuge der Herstellung von Fertigprodukten eingesetzt werden, im fertigen Endprodukt aber keine Wirkung mehr ausüben. Theoretisch zumindest. Es handelt sich dazu zum Beispiel um Enzyme, die Brot und Semmerl eine möglichst knackige Kruste verleihen oder zu möglichst hoher Saftausbeute beim Pressen von Obstsäften und geklärtem Wein sorgen. Diese Enzyme müssen alle nicht angeführt werden auf der Verpackung des Endprodukts. Sogar wissenschaftliche Studien haben bereits erwiesen, dass das Enzym nicht komplett inaktiviert ist. Vor allem sensible Menschen, zB AllergikerInnen können darauf asthmatisch reagieren, was man mittels Studie bereits unter BäckerInnen nachweisen konnte.
Und da sprechen wir noch garnicht über die Inhaltsstoffe, die angeführt werden müssen, und negative Nebenwirkungen für die KonsumentInnen haben können. Und es ist nur ein Beispiel unter vielen. Im oekom Verlag ist ein übersichtliches, komplexes, aber doch sehr leicht zu lesendes Buch entstanden, das dabei behilflich ist, den unterschiedlichen Tricks des Etikettenschwindels und der bewussten Irreführung der KonsumentInnen auf die Schliche zu kommen. Eine Empfehlung!
Wichtige Zusatzstoffe und E-Nummern werden taxativ aufgezählt und erklärt. Es werden aber auch viele praktische Tipps und Rezepte für Vorratshaltung und Selbermachen angegeben. Selbst gemacht schmeckt’s halt einfach am Besten und wir wissen einfach zu 100%, was drinnen ist!
Annette Sabersky:
Besser essen ohne Zusatzstoffe. oekom Verlag 2019.